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Thema Kräuterbuschen
Unsere Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt

Unsere Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt

 
Wie wir unsere Kräuterbuschen binden - hier ein Bild mit Kennzeichnung aller verwendeter Kräutern

Bei den Kräuterbuschen wird bei uns stets darauf geachtet, dass sie nach dem Prinzip der katholischen Naturheilkundlerin Hildegard von Bingen erstellt werden.

Wir benutzen dazu genau 12 Kräuter nach der Anzahl der Apostel. Es sind dies weiße und gelbe Scharfgarbe, Königskerze, Rainfarn, Pfefferminze, Melisse, Salbei, Kamille, Beifuß, Wermut, Johanniskraut und Ringelblume. Unsere herrlich duftenden und bunten Buschen werden jedes Jahr an Mariä Himmelfahrt am 15. August in der Pfarrkirche Wegscheid verkauft oder können gegen eine Spende mitgenommen werden. Der Erlös kommt immer einem guten Zweck zu. In unserer Galerie finden Sie viele Bilder dazu.

Der Brauch der Kräuterweihe in der Kirche ist schon seit dem 9. oder 10. Jahrhundert (je nach Quelle) bekannt, wobei bereits im Altertum den Göttern Heilkräuter geopfert wurden. Die katholische Kirche erinnert damit an die Grabesöffnung Mariens. Das Brauchtum geht vermutlich auf die Überlieferung des Kirchenvaters Johannes von Damaskus zurück, der zufolge dem leeren Grab Mariens bei seiner Öffnung ein Wohlgeruch nach Rosen und Kräutern entstiegen sein soll. Die Zahl der Kräuter soll "magisch" sein, mindestens sieben Kräuter (Zahl der Wochentage, Sieben Schmerzen Mariens) müssen es sein, aber auch neun (drei mal drei, heilige Dreifaltigkeit), zwölf (die Zahl der Apostel wie bei uns), 14 (Zahl der Nothelfer), 24 (zweimal zwölf), 72 (sechsmal zwölf, oder das Alter Mariens) oder gar 77 oder 99 sind möglich. Die Dreizahl ist seit alten Zeiten und bei vielen Völkern heilig, die 9 ist eine vestärkte 3, die 7 ist vor allem in der jüdisch-christlichen Tradition gebräuchlich.

Normalerweise darf die Königskerze in der Mitte nicht fehlen. Die geweihten Kräuter wurden im Haus und im Stall aufbewahrt um Krankheit und andere Katastrophen abzuwenden. Auch bei schweren Gewittern wurden geweihte Kräuter ins offene Feuer geworfen, um Blitze und Unwetter abzuwehren. Wenn das Vieh krank wurde, wurden geweihte Kräuter ins Futter gemischt, bei kranken Menschen in den Tee.

Die Kräuter haben auch eine symbolische Bedeutung, wobei man auch hier unterschiedlichste Angaben findet und die Bedeutungen tauschen. Im Folgenden ein paar Beispiele:

  • Königskerze: darf normalerweise in der Mitte nicht fehlen, steht für Kraft, Stärke und Schutz
  • Kamille: steht für Wohlstand, Weisheit und Erfolg
  • Johanniskraut und Ringelblume: stehen für Glück und Liebe
  • Schafgarbe: symbolisiert den Frieden
  • Salbei: für Gesundheit und Heilung


Quellen:
https://www.brauchwiki.de/kraeuterweihe/ 
https://www.katholisch.de/artikel/10110-sieben-kraeuter-muessen-es-sein 
https://dewiki.de/Lexikon/Kr%C3%A4uterweihe 
https://wildkraeuter-liebe.de/kraeuterweihe/ 


Über die verwendeten Kräuter

 

Folgende Informationen stammen aus der deutschsprachigen Wikipedia. Bitte die entsprechenden Urheberrechts- und Lizenzhinweise am Ende der Texte und der Seite beachten.


Bilderhinweis: Einige Bilder stehen unter der Lizenz Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0) (Kurzfassung).
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1 Königskerze

Die Pflanzengattung Königskerzen (Verbascum) gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Die etwa 300 Arten umfassende Gattung kommt mit einem großen Verbreitungsgebiet in Eurasien vor. Viele der Arten werden als Heilpflanzen verwendet.

Verbascum-Arten wachsen als ein-, zwei- oder mehrjährige krautige Pflanzen. Die einfachen Laubblätter stehen in grundständigen Rosetten zusammen und sind wechselständig am Stängel verteilt. Die Blattspreiten sind meist einfach.

Hippokrates empfiehlt Verbascum für Wundbehandlungen. Die in der Pflanze enthaltenen Saponine sollen für Fische giftig sein, laut Aristoteles betäubt der in ein Gewässer gestreute Samen die Fische und erleichtert so den Fischfang.

Hildegard von Bingen erwähnt die Königskerze (wohl Verbascum thapsus) als wullena (in Bezug auf die weiche, wollige Beschaffenheit der Blätter, wie gleichbedeutend mittelhochdeutsch wülline von althochdeutsch wullina) als Heilmittel für ein „traurig Herz“. In der Phytotherapie werden die Wollblumen der als Wollkraut bezeichneten Königskerze (Flores verbasci) als schleimlösendes Mittel – als Einzeldroge oder in Kräuterteemischungen – bei Erkältungen verwandt.

Wie für viele andere Heilpflanzen sind für die Königskerzen-Arten, in der Antike lateinisch candela (später auch candelaria) genannt, zahlreiche Trivialnamen gebräuchlich: beispielsweise Donner- und Blitzkerze, Himmelsbrand, Kunkel, Unholdskerze, Wetterkerze, Winterblom, Wollblume oder Wollkraut.

Bild der Königskerze
Foto: Hans Hillewaert / CC BY-SA 4.0

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2 Gelbe Schafgarbe - Goldgarbe

Die Goldgarbe (Achillea filipendulina), auch als Farnblättrige Schafgarbe, Hohe Schafgarbe, Hohe Garbe, Gold-Schafgarbe oder auch Gelbe Schafgarbe bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schafgarben (Achillea) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie darf aber nicht mit Achillea tomentosa verwechselt werden, die auch Gelbe Schafgarbe genannt wird.

Achillea filipendulina ist eine ausdauernde krautige Pflanze. In Gärten anzutreffende Zuchtformen wie 'Parkers' und 'Coronation Gold' erreichen Wuchshöhen von 70 bis 150 Zentimetern, die Wildform von 70 bis 120 Zentimetern.

Goldgarbe oder gelbe Schafgarbe
Foto: Alberto Salguero / CC BY-SA 3.0

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3 Schafgarbe

Die Schafgarben (Achillea) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Einige Achillea-Arten finden als Heilpflanzen Verwendung.

Bei den Achillea-Arten handelt es sich um ausdauernde krautige Pflanzen, selten Halbsträucher, die Wuchshöhen von 6 bis zu 80 Zentimetern erreichen. Meist duftet die ganze Pflanze aromatisch. Im Frühling treibt das Rhizom eine Blattrosette aus. Später wächst ein Stängel, auf dem sich die Blüten bilden.

Inhaltsstoffe der Schafgarben-Arten sind Proazulen, ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide, Chamazulen (in seiner Vorstufe Matricin), Kampfer, Achillein und andere Bitterstoffe sowie verschiedene Mineralien (vor allem Kalium).

Verwendung finden die blühenden Schafgarben als Bitter-Tonika bei Verdauungsstörungen und Koliken. Zudem werden die Blüten zur Pflege der Gesichtshaut in Dampfbädern eingesetzt. Die frischen Triebe und Blätter können außerdem als Beigabe zu Salaten verwendet werden und die ätherischen Öle wirken schleimlösend.

Die Schafgarbe gr. Achilea" ist nach Achilles benannt: er hatte beim heilkundigen Kentaur Chiron gelernt, die Eigenschaften des Krautes zu nützen und heilte damit eine eiternde Wunde des Königs Telephos. Im Altertum wurde die Schafgarbe zur Wundheilung und zur Stillung von Blutungen verwendet. In Nordamerikas und in China wird sie schon seit 4000 Jahren benutzt. Die Germanen schrieben ihr offensichtlich schützende Eigenschaften gegen praktisch alle Krankheiten zu.

weiße Wiesenschafgarbe
Foto: Kristian Peters / CC BY-SA 3.0

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4 Kamille

Die Echte Kamille (Matricaria chamomilla L.) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die ursprünglich in Süd- und Osteuropa verbreitete Art ist heute praktisch in ganz Europa heimisch. Sie ist eine Heilpflanze, die vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Entzündungen Verwendung findet.

Die Echte Kamille ist eine einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 50 cm. Alle Pflanzenteile besitzen einen starken, charakteristischen Geruch. Die Stängel sind aufrecht oder aufsteigend und kahl, im oberen Teil sind sie meist sehr stark verzweigt.

Die Kamillenblüten haben einen angenehmen Duft. Sie werden eingesetzt als Entzündungshemmer, zur Krampflösung, gegen Blähungen und als Magenmittel. Sie haben ebenfalls desodorierende und bakterienhemmende Wirkung. Hauptanwendungsgebiete sind bei innerlicher Anwendung Magen- und Darmbeschwerden wie Gastritis, Enteritis, Colitis, Blähungen, krampfartige Beschwerden im Verdauungstrakt und Menstruationsbeschwerden. Auch wird über eine beruhigende sowie angstlösende Wirkung der Echten Kamille berichtet. Äußerliche Anwendung findet die Echte Kamille bei Haut- und Schleimhautentzündungen, bei bakteriellen Hauterkrankungen, auch der Mundhöhle und des Zahnfleisches. Bei entzündlichen Erkrankungen der Luftwege werden Inhalationen vorgenommen. Bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich werden Bäder und Spülungen vorgenommen. Von einer Anwendung des Aufgusses im Augenbereich wird abgeraten.

Echte Kamille (matricaria recutita) an einem Feldrand bei Parkstetten, Landkreis Straubing-Bogen.
Foto: Rosa-Marie Rinkl / CC BY-SA 4.0

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5 Ringelblume

Die Ringelblume (Calendula officinalis), auch Garten-Ringelblume, kurz auch nur Ringelblume genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Pflanzenteile werden in der Heilkunde verwendet.

Die Ringelblume ist eine einjährige krautige Pflanze, seltener wächst sie einjährig überwinternd oder zweijährig und erreicht meist Wuchshöhen von 30 bis 50, selten bis 70 Zentimeter. Die Wurzel ist spindelförmig und faserreich. Der aufrechte, wenig oder lediglich im oberen Bereich verzweigte Stängel ist kantig und kurzflaumig behaart.

In der Naturheilkunde werden die getrockneten ganzen bzw. die zerkleinerten Blütenkörbchen oder die getrockneten Zungenblüten verwendet. Verabreicht werden sie in Form von Teeaufgüssen, wässrigen Auszügen, Tinkturen, Extrakten und Salben. Präparate werden zur äußerlichen Anwendung bei Hautentzündungen, zur Wundheilung, bei Quetschungen, Furunkeln und Ausschlägen angeboten. Bei Magen- und Darmgeschwüren und bei Menstruationsbeschwerden werden sie innerlich angewendet. Des weiteren wird sie gerne als Schmuckdroge Tees zugesetzt.

In der Volksmedizin gilt die Ringelblume als Diaphoretikum, Diuretikum, Antispasmodikum, Antihelminthikum, Emmenagogum und wurde gegen Leberleiden eingesetzt. Die Ringelblume wird gerne in Bauerngärten angepflanzt. Ebenso eignet sie sich als Schnittblume. Sie ist seit ca. dem 12. Jahrhundert in Kultur.

Ringelblume
Foto: Andreas Dobler / CC BY-SA 3.0

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6 Beifuß

Der Gemeine Beifuß (Artemisia vulgaris), auch Gewürzbeifuß oder Gewöhnlicher Beifuß genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Artemisia in der Familie der Korbblütler (Asteraceae, veraltet Compositae). Die Pollen des Beifußes sind ein häufiger Auslöser allergischer Reaktionen.

Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 60 Zentimeter bis zu 2 Meter. Die meist aufrechten Stängel sind höchstens spärlich behaart. Die fiederteiligen Laubblätter sind derb, meist 2,5 bis 5 (selten bis zu 10) Zentimeter lang und 2 bis 3 Zentimeter breit. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite weißfilzig.

Beifuß gehört zu den traditionellen Grutbier-Kräutern und wird als Gewürzpflanze zu fetten, schweren Fleischgerichten benutzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und unterstützen so die Verdauung. Durch Wasserdampfdestillation wird aus den getrockneten Pflanzen Parfümöl („Essence d’Armoise“) gewonnen.

Beifuß wird auch phytotherapeutisch eingesetzt. Einige Inhaltsstoffe (beispielsweise Thujon) sind giftig und machen längere Anwendungen oder hohe Gaben bedenklich. Wegen der Giftigkeit seiner ätherischen Öle wird vor der Verwendung des Beifuß in der Aromatherapie gewarnt. Die Droge nennt man Artemisiae herba oder Herba Artemisiae, es sind die getrockneten, während der Blütezeit gesammelten Stängelspitzen mit den Blütenkörbchen. In der traditionellen chinesischen Medizin findet er Verwendung in der Moxa-Therapie.

Beifuß
Foto: Christian Fischer / CC BY-SA 3.0

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7 Rainfarn

Der Rainfarn (Tanacetum vulgare L., Syn.: Chrysanthemum vulgare (L.) Bernh.), auch Wurmkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wucherblumen (Tanacetum) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Der Rainfarn ist eine stark wuchernde, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 160 Zentimetern. Er bildet ein Rhizom und wurzelt bis 90 Zentimeter tief. Die oberirdischen Pflanzenteile duften stark aromatisch. Der Stängel ist im oberen Bereich verzweigt.

In antiken Schriften ist der Rainfarn nicht zu finden. Die erste schriftliche Überlieferung findet sich im Capitulare Karls des Großen. Rainfarn wurde früher bei Wurmerkrankungen eingesetzt, allerdings rufen größere Mengen als 1 bis 3 Gramm Rainfarn Vergiftungserscheinungen hervor, so dass man heute im Falle von Wurmerkrankungen auf andere, wirkungsvollere und harmlosere Mittel zurückgreift. Verbreitet war auch seine Verwendung gegen Ungeziefer. Eine Waschung sollte Flöhe und Kopfläuse vertreiben. In der Tierheilkunde wird der Tee Kälbern und Kühen bei Durchfall verabreicht. Als Breiumschlag soll Rainfarn bei Quetschungen, Rheuma und Krampfadern helfen. Die Laubblätter können Hautreizungen verursachen. Rainfarnöl ist ein starkes Gift, dessen innere Anwendungen nicht unbedenklich sind, weil sie zu Allergien und Vergiftungen führen können. Eine Studie von Álvarez et al. 2010 zeigt, dass Extrakte aus dem Rainfarn in der Lage sind, in vitro Herpesviren zu hemmen. Für den antiviralen Effekt scheinen unter anderem die darin enthaltenen Substanzen Isochlorogensäure (3,5-Dicaffeoylchinasäure) (3,5-Dicaffeoylquinic acid (3,5-DCQA)) und Axillarin verantwortlich zu sein.

Rainfarn
Foto: Robert Flogaus-Faust / CC BY-SA 4.0

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8 Salbei

Salbei (Salvia) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie ist fast weltweit auf allen Kontinenten außer Antarktika und Australien verbreitet. Mit 850 bis über 900 Arten ist es etwa die zwanzigste unter den artenreichsten Gattungen der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida, Angiospermen). Viele Arten werden seit dem Altertum als Heilpflanzen genutzt, darunter der für Küche und Medizin wichtige Echte Salbei (Salvia officinalis) und der Wiesensalbei (Salvia pratensis).

Die Salbei-Arten sind selten ein-, manchmal zweijährige bis meist ausdauernde krautige Pflanzen, Halbsträucher oder Sträucher. Die Pflanzen duften oft aromatisch. Oft befinden sich an oberirdischen Pflanzenteilen einfache Haare und/oder Drüsenhaare (Indument). Die meist selbständig aufrechten Sprossachsen sind meist vierkantig.

Der Echte Salbei (Salvia officinalis) war bereits im Altertum bekannt und wurde im Mittelalter von Mönchen über die Alpen gebracht. Dieser wird vielseitig genutzt, einerseits als Küchengewürz und andererseits in der Heilkunde. Die Blätter und Blüten werden roh oder gegart gegessen. Die sehr aromatischen Blätter werden zum Würzen von gekochten Speisen verwendet. Die Blätter wirken verdauungsfördernd und werden daher bei schweren, fettigen Speisen verwendet. Die Salbeiblätter verleihen herzhaften Gerichten einen wurstähnlichen Geschmack. Die jungen, frischen Laubblätter und Blüten können roh, überbrüht oder eingelegt gegessen werden. Über Salate gestreut ergänzen sie diese mit Farbe und Duft. Auch alkoholische Zubereitungsformen sind seit dem Mittelalter bekannt.

Aus den frischen oder getrockneten Blättern brüht man Kräutertee auf. Aus den oberirdischen Pflanzenteilen wird ein ätherisches Öl, das Salbeiöl, gewonnen. Das Salbeiöl wird beispielsweise verwendet, um Eiscreme, Süßigkeiten und Gebäck zu aromatisieren. Das ätherische Salbeiöl wird auch in der Parfümherstellung verwendet, und in Haarwaschmitteln soll es besonders gut für dunkles Haar sein.

Salbei
Foto: A. Barra / CC BY-SA 4.0

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9 Johanniskraut

Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum), auch Echt-Johanniskraut, Gewöhnliches Johanniskraut, Durchlöchertes Johanniskraut, Tüpfel-Johanniskraut oder Tüpfel-Hartheu, meist kurz Johanniskraut oder Johanneskraut, genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Johanniskräuter (Hypericum) innerhalb der Familie der Hypericaceae (früher Hartheugewächse). Es findet Anwendung als Heilpflanze, vor allem als mildes Antidepressivum.

Das Echte Johanniskraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 100 Zentimetern erreicht. Sie bildet stark verzweigte Wurzelkriechsprosse und eine spindelförmige, bis zu 50 Zentimeter tief reichende Wurzel. Der aufrechte Stängel ist durchgehend zweikantig und innen markig ausgefüllt (nicht hohl). Dadurch unterscheidet sich das Echte Johanniskraut von anderen Johanniskrautarten. Im oberen Bereich des Stängels ist das Echte Johanniskraut buschig verzweigt.

Echtes Johanniskraut ist eines der in Europa am häufigsten als Beruhigungsmittel und Antidepressivum eingesetzten Phytopharmaka. Die Wirksamkeit ist besser belegt als bei anderen pflanzlichen Präparaten mit vergleichbarem Anwendungsgebiet, wie etwa Lavendelöl und Passionsblumenextrakt, wenn es auch Kritik an der Methodik und Aussagekraft der Studien gibt. Im Allgemeinen sind weniger Nebenwirkungen zu erwarten als bei synthetischen Standard-Antidepressiva.

Bereits in der Antike wurde Johanniskraut als Heilpflanze verwendet. Neben dem Echten Johanniskraut (Hypericum perforatum) kamen (als „Sant Johans Kraut“ und ähnlich benannt) bis in die Neuzeit auch Blut-Johanniskraut (Hypericum androsaemum) und Quirlblättriges Johanniskraut (Hypericum coris) sowie Arnika zum Einsatz. Heute wird Hypericum perforatum als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von leichten bis mittelstarken depressiven Verstimmungen oder nervöser Unruhe eingesetzt. Äußerlich werden ölige Zubereitungen angewendet.

Echtes Johanniskraut – Wikipedia

Johanniskraut
Foto: Bjoertvedt / CC BY-SA 3.0

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10 Melisse

Die Zitronenmelisse oder Melisse (Melissa officinalis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Melissen (Melissa) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Als pharmazeutische Droge werden die Laubblätter (Melissae folium) verwendet. Sie wurde zur Arzneipflanze des Jahres 1988 gekürt.

Die Zitronenmelisse ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die 25 bis 30 Jahre alt werden kann und Wuchshöhen von 20 bis 90, selten 120 Zentimetern erreicht. Sie bildet ein Rhizom, von dem kurze, unterirdische Ausläufer abgehen. Sie duftet mehr oder weniger stark nach Zitronen. Die Behaarung ist meist spärlich, die Pflanzen können auch fast kahl sein (Indument). Die selbständig aufrechten bis aufsteigenden Stängel sind verzweigt und mit 0,5 Millimeter langen Drüsenhaaren und 1 bis 2 Millimeter langen, abstehenden drüsenlosen Haaren besetzt.

Die Zitronenmelisse wird als Gewürz- oder Arzneipflanze und als Bienenweide angebaut. Die Blätter werden als Küchengewürz verwendet. Extrakte aus den Blättern werden zu Kräuterlikören verarbeitet. Zum Aromatisieren von kalten Getränken, Salaten und Saucen sowie Kompotten wird Melisse verwendet. Tee und Wein kann man aus ihr herstellen. Melissentee soll beruhigend wirken und verdauungsfördernd sein. Am aromatischsten ist Zitronenmelisse vor der Blüte.

Als Droge werden die Blätter (Melissae folium) verwendet. Die traditionelle Verwendung ist die Unterstützung der Magenfunktion und bei nervlicher Belastung. Präparate wie Teeaufgüsse, Flüssig- oder Trockenextrakte aus der Melisse wirken beruhigend und krampflösend. Sie werden bei Einschlafstörungen und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Häufig werden sie in Teemischungen mit anderen beruhigend wirkenden Drogen eingesetzt. Bäder werden bei Entzündungen der Haut und der Genitalorgane eingesetzt, aber auch als Entspannungsbäder. Weitere Anwendungsgebiete sind Gallenleiden und hypertone Dyskinesie.

Aufgrund des Gehaltes an Phenolcarbonsäuren-Derivate, vor allem Rosmarinsäure, haben Melissenblätter eine antimikrobielle und antivirale Wirkung. Dies wird in Salben zur Behandlung von Herpes simplex eingesetzt. In der Volksmedizin wird die Zitronenmelisse auch gegen Erkältungskrankheiten und Kreislaufschwäche eingesetzt.

Melisse
Foto: Werner100359 / CC BY-SA 3.0

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11 Wermut

(Gemeiner) Wermut, Echt-Wermut oder Wermutkraut (Artemisia absinthium L.), auch Bitterer Beifuß oder Alsem, ist eine Pflanzenart in der Gattung Artemisia aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Der Wermut ist eine ausdauernde, meist krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 40 bis 60, gelegentlich bis 150 Zentimetern. Die Pflanze erscheint oberirdisch gräulich-grün und duftet stark aromatisch. Aus einem waagerecht wachsenden Rhizom gehen die aufrechten, dicht beblätterten Sprossen hervor, die am Grund manchmal verholzen und sich im oberen Bereich mehrfach verzweigen.

Wermut wird seit der Antike als Heilpflanze eingesetzt. Ihm wurden zahlreiche Wirkungen zugeschrieben, darunter die Förderung von Appetit, Verdauung und Menstruation sowie Hilfe bei Kopfschmerzen, Gelbsucht und Entzündungen. Auch als Abtreibungsmittel (Abortivum) ist Wermut bekannt. Im alten Griechenland war die Pflanze der jungfräulichen Jagdgöttin Artemis geweiht, in Ägypten, wo sie auch als Liebeszauber eingesetzt wurde, der Fruchtbarkeitsgöttin Bastet. Im Mittelalter wurde der Einsatz als Heilpflanze unter anderem von Hildegard von Bingen ausführlich beschrieben, die vor allem die äußerlichen Anwendungen betonte. Daneben wurde Wermut zur Abwehr von Mäusefraß an Büchern in Schreibtinte verwendet und gegen Motten in Kleiderschränke gehängt. Er galt außerdem als wirksames Abwehrmittel gegen Hexerei und dämonische Einflüsse und wurde bei verschiedenen Ritualen sowie in Kräutermützen gegen Schlaflosigkeit eingesetzt.

Auch heute wird eine Wirksamkeit zur Appetitanregung, bei Beschwerden des Verdauungstraktes, wie Gastritis oder Blähung, zur Anregung der Leberfunktion sowie bei krampfartigen Störungen des Darm- und Gallenwegbereichs vermutet. Die verdauungsfördernde Wirkung wird dabei auf die enthaltenen Bitterstoffe zurückgeführt. Verwendet werden Bruchstücke der Zweigspitzen blühender Pflanzen (Absinthii herba bzw. Herba Absinthii). Diese werden in verschiedenen kommerziell erhältlichen Phytopharmaka als wässrige oder wässrig-alkoholische Auszüge verarbeitet oder können als Tee zubereitet werden.

Wermutkraut – Wikipedia

Wermut
Foto: H. Zell / CC BY-SA 3.0

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12 Pfefferminze

Die Pfefferminze (Mentha × piperita) ist eine Heil- und Gewürzpflanze aus der Gattung der Minzen. Sie ist eine – vermutlich zufällig entstandene – Kreuzung von Mentha aquatica und Mentha spicata, wobei Mentha spicata wiederum eine Kreuzung von Mentha rotundifolia und Mentha longifolia ist. Von anderen Minzen unterscheidet sich die Pfefferminze vor allem durch den hohen Menthol- und niedrigen Carvongehalt bzw. durch den schärferen Geschmack (daher der Name „Pfefferminze“)

Die Pfefferminze ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Die 30 bis 90 cm hohe Pfefferminze ist eine frostharte Staude, die flach wurzelt und zahlreiche unter- und oberirdische Ausläufer entwickelt. Die Stiele sind gering bis stark behaart und wenig verzweigt, manchmal rötlich überzogen. Die Laubblätter sind kreuzweise gegenständig angeordnet, länglich-eiförmig bis lanzettlich, am Rand grob gezähnt und häufig mit einer violetten Nervatur versehen. Die ab Juli bis September erscheinenden rosa bis lila blühenden Blüten stehen in endständigen Ähren. Die an der Basis unterbrochenen schwarzen und bläulichlila gefärbten Blüten sind endständig.

Die Pfefferminze ist eine der beliebtesten Heilpflanzen, wenngleich die übliche Lebensmittelqualität einen für die arzneiliche Anwendung meist viel zu geringen Wirkstoffgehalt aufweist. Eine befriedigende Wirkung setzt jedoch eine ausreichend hohe Dosierung voraus; daher ist Arzneibuchqualität erforderlich (unter anderem mindestens 1,2 Prozent ätherisches Öl, Lebensmittelqualität zum Teil drastisch niedriger). Wichtigster Wirkstoff ist das ätherische Öl, ferner auch Labiatengerbstoffe, Flavonoide und andere. Pfefferminze wirkt anregend auf Gallenfluss und Gallensaftproduktion, krampflösend bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, antimikrobiell und antiviral. Daher wird sie bei Gallenbeschwerden (auch leichteren Gallenkoliken) und „verdorbenem Magen“ mit Erfolg eingesetzt. Das ätherische Öl wird auch zum Einreiben bei Migräne, Kopf- und Nervenschmerzen sowie zum Inhalieren bei Erkältungskrankheiten verwendet; hierbei gilt wie für alle starkriechenden ätherischen Öle: Vorsicht bei Säuglingen und Kleinkindern. Bei Erkältung steht die subjektiv wahrgenommene Kühlwirkung im Vordergrund, die als erfrischend und angenehm empfunden wird; eine messbare abschwellende Wirkung existiert nicht. Spezielle Zubereitungen, die so präpariert sind, dass sie sich erst im Darm auflösen, werden auch bei Reizdarmsyndrom angewandt. Darüber hinaus besitzen die Wirkstoffe der Pfefferminze auch einen leicht beruhigenden Effekt. Pfefferminze kommt daher auch in Tees zur Nervenberuhigung und Schlafförderung zum Einsatz.
Pfefferminze
Foto: Sten Porse / CC BY-SA3.0

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